Gewindenormen – Alles, was Sie wissen müssen

DIN und ISO, um diese beiden Abkürzungen kommen Sie auf der Suche nach dem richtigen Werkzeug heutzutage nicht mehr herum. Dahinter verstecken sich das Deutsche Institut für Normung (DIN) sowie seine Mutterorganisation, die Internationale Organisation für Normung (ISO). Was erstmal sehr bürokratisch klingt, ist in Wirklichkeit ein wichtiges Hilfsmittel für jeden Handwerker und Hobbybastler. Denn auch wenn Sie sich von der Vielzahl der verschiedenen Gewindenormen erstmal erschlagen fühlen – nur dank ihnen finden Sie auf den ersten Blick alle benötigten Utensilien. Und so kompliziert, wie es zunächst scheint, ist das Thema Gewindenormen gar nicht. Wir von BAER Tools geben Ihnen einen kurzen Überblick. Bitte klicken Sie auf die Gewindenorm und Sie erfahren mehr darüber.

Jedes Gewinde hat sein eigenes Gewindeprofil, das es von anderen Gewindearten unterscheidet. Das Gewindeprofil ergibt sich aus dem Querschnitt von Außen- und Innengewinde und zeigt alle relevanten Maße, die das Gewinde unverwechselbar machen. Diese Maße werden durch die Gewindenorm festgelegt.

Um welche Maße handelt es sich dabei? Zunächst einmal verfügt jedes Gewindeprofil über drei signifikante Durchmesser. Der wichtigste ist der Außendurchmesser, der auch als Nenndurchmesser bezeichnet wird, weil er zusammen mit dem Kürzel der Gewindenorm meist als Gewindebezeichnung verwendet wird. Als Nächstes kommt der Flankendurchmesser, der u.a. zur Berechnung des Flankenwinkels benötigt wird. Der kleinste Durchmesser im Gewindeprofil wird als Kerndurchmesser bezeichnet. Und noch zwei weitere Werte spielen für die Gewindenorm eine Rolle: Der Flankenwinkel bezeichnet den Winkel zwischen zwei nebeneinanderliegenden Gewindeflanken. Die Steigung bezeichnet den Abstand der beiden Flanken eines Gewindeganges bzw. von Gewindespitze zu Gewindespitze. Alle Werte werden je nach Gewindenorm metrisch oder in Zoll angegeben.

Bei Ihrer eigenen Arbeit wird Ihnen überwiegend das metrische Regelgewinde begegnen, denn das wird in Europa am häufigsten für Schrauben, Muttern und Gewindestangen verwendet. Es wird gekennzeichnet durch einen 60° Flankenwinkel und durch die Angabe seiner Abmessungen in metrischen Einheiten Meter statt Zoll.

Die Norm DIN 13 unterscheidet zwischen Regelgewinden und Feingewinden mit einem engeren Gewindeprofil. Metrische Gewinde mit einem Nenndurchmesser von weniger als 1 mm sind in der DIN 14 genormt. Der Nenndurchmesser legt gemeinsam mit dem Kürzel für die Gewindenorm die Bezeichnung des Gewindes fest. Ein Gewinde mit der Bezeichnung M 10 ist also ein metrisches ISO-Gewinde mit einem Außendurchmesser von 10 mm. Beim Feingewinde kommt zum Kürzel MF noch der Wert für die Steigung hinzu, also z. B. MF 10 x 0,5. Eine Variation des metrischen ISO-Gewindes nach DIN 13 ist das MJ-Gewinde, das aber vor allem in der Luft- und Raumfahrt zum Einsatz kommt.

Am häufigsten zum Einsatz kommt in Großbritannien das britische Grobgewinde BSW mit dem dazugehörigen Feingewinde BSF. Diese auch als Whitworth-Gewinde bezeichnete Gewindeart wird wie das metrische ISO-Gewinde hauptsächlich für Schrauben, Muttern und Gewindestangen verwendet. Das Whitworth-Rohrgewinde ist nach DIN ISO 228 genormt und trägt die Bezeichnung G in Kombination mit dem Nennmaß in Zoll. Es kommt in der Sanitäts-, Heizungs- und Klimatechnik zur Verbindung von Rohren zum Einsatz und hat sich auch in Kontinentaleuropa und Deutschland als das gängige Rohrgewinde durchgesetzt.

Auch aus dem amerikanischen Raum kommt ein ganzer Satz an Gewindenormen. Vergleichbar mit dem europäischen Standard des metrischen ISO-Gewindes ist das zylindrische Unified National Gewinde. Es kennt fünf verschiedene Gewindenormen: Grobgewinde (UNC), Feingewinde (UNF), Extra-Feingewinde (UNEF) und Gewindenormen mit Sondersteigung (UN/UNS). Die Gewindebezeichnung setzt sich hier zusammen aus dem Nennmaß in Zoll, der Steigung sowie dem entsprechenden Kürzel der Gewindeart. Weitere amerikanische Gewindenormen existieren für verschiedene Rohrgewinde. Die Gewindenormen NPT und NPTF bezeichnen dabei kegelige Rohrgewinde, die Gewindenorm NPS ein zylindrisches Rohrgewinde.

Neben den internationalen Standards gibt es noch andere Gewindenormen für besondere Einsatzbereiche. Das Stahlpanzerrohr-Gewinde mit der Gewindebezeichnung PG findet sich häufig im Bereich der Elektroinstallationen. Das Ventilgewinde (Vg) kommt bei den Ventilen von Fahrzeugreifen zum Einsatz. Für Fahrräder und Mopeds gibt es eine Gewindenorm mit der Gewindebezeichnung FG. Und auch Draht-Gewindeeinsätze für die Verstärkung oder Reparatur sind durch eine eigene Gewindenorm definiert (EG).

Bei den bisher beschriebenen Gewindearten handelt es sich um Befestigungsgewinde, die eine Verbindung zwischen zwei Bauteilen erzeugen sollen. Daneben gibt es aber auch noch die Gruppe der Bewegungsgewinde mit metrischen Gewindenormen, deren Aufgabe es ist, eine rotierende Bewegung in eine axiale umzuwandeln. Dazu gehört das Trapezgewinde nach DIN 103 (Tr), das z.B. in Drehmaschinen oder Spindelpressen verwendet wird. Das Rundgewinde (Rd) nach DIN 405 fällt durch seine Rundungen ab Außen- und Kerndurchmesser auf, die einen besonderen Schutz gegen Verschmutzung bieten. Es kommt bei Ventilen, Schiebern und Armaturen zum Einsatz. Und schließlich gibt es noch das Sägegewinde mit der Gewindebezeichnung S und einem asymmetrischen Gewindeprofil, das auf hohe, einseitige Belastung z.B. in hydraulischen Pressen ausgelegt ist.

Bei BAER ist es uns wichtig, dass Sie in unserem umfangreichen Gewindereparatur-Sortiment immer fündig werden, egal mit welcher Gewindenorm Sie arbeiten. In unserem BAER Tools Online-Shop finden Sie Gewindebohrer und Schneideisen entsprechend all der genannten metrischen Gewindenormen und internationalen Standards in Zoll. Gerne sind wir für Sie da und beraten Sie persönlich, wenn Sie Fragen zu den verschiedenen Gewindearten und Gewindenormen haben. Kontaktieren Sie einfach unseren Kundendienst und profitieren Sie von unserer langjährigen Erfahrung und dem großen Sachverstand unserer Mitarbeiter. Wir freuen uns auf Sie!